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yes you can! vom scheinbaren Unvermögen zu Tanzen

"Ich kann einfach nicht tanzen". Dieser Satz impliziert ein Unvermögen seinen Körper musisch zu bewegen. Ich habe diesen Satz tausendfach gehört von Menschen die es noch nicht versucht haben, oder kläglich gescheitert sind. Ich habe es von Frauen gehört (Männer sagen meisst "ich will nicht", "ich habe kein Bedürfnis danach" oder machen es einfach), von jungen Mädchen, von reiferen Frauen. Hinter all diesem Unvermögen steht die Sehnsucht nach freiem und vor allem auch sicheren Bewegen. Sich nicht lächerlich machen dabei, nicht laienhaft erscheinen. Es gibt Tanz als Kunstform und es gibt eben den Tanz. Tanz als Kunstform erfordert ein hartes jahrelanges professionelles Training um den Vorgaben gerecht zu werden. Weit vor diesem Können existiert der Tanz/die Bewegung in seiner reinsten Form die uns allen natürlich innewohnt. Auch wenn wir sagen wir können nicht, so lebt diese Dynamik in uns und wir drücken sie in keinen ausladenden tänzerischen Bewegungen aus. Alleine das Ein und Ausatmen ergibt einen Bewegungsablauf-durch den Atemfluss hebt und senkt sich der Brustkorb oder der Bauchraum, der Körper richtet sich natürlich auf und sackt in sich zusammen. Diese Abfolge praktizieren wir seit dem ersten Atemzug. Als Babies erkunden wir die Welt krabbeln, nie liegen oder sassen wir ruhig in unserer Entwicklung. Wir haben durch Bewegung und Entdecken gelernt und ständig neue Synapsen gebildet. Genauso kommen wir durch Denk Anstösse in Bewegung, in den Körper. 

Wer als behauptet er könne nicht tanzen, der ist sich dessen gar nicht bewusst. Was ist Tanz ohne Kunstform? Bewegen wir uns auf molekularer Ebene so ist alles ständig in Bewegung und wir folgen mit unseren Körpern . Wann beginnt Tanz Kunst zu sein? Wenn ich Bewegungen kultiviere, Freude daran habe, mit anderen oder nur mit mir teile. Wenn ich Freude, Schmerz, Trauer, Wut ausdrücken will, wenn ich Liebe zeige und mein Kind wiege, all das ist bereits Bewegung und Ausdruck einer Emotion und das IST Tanz in seiner Urform. In den Tempeln unser Ahn Innen wurde zu Ehren der Gottheiten getanzt, rituelle Bewegungen ausgeführt die unser Ur -Verständnis vom Universum nachahmen sollten. über die Jahre haben sich Menschen intensiver mit diesen Bewegungen auseinandergesetzt, so wurde der Zweig der Spezialisten /Profis gestärkt und ausgebaut. 

Die Bewegung/der "Ur -Tanz" an sich jedoch bleibt uns innewohnend. Es ist ein natürliches Bedürfnis welches nicht mit Style oder Kunstform zu verwechseln ist. Um der ureigenen Bewegung Ausdruck zu verleihen bedarf es eine Offenheit und auch Mut sein innersten nach aussen zu stülpen, sich vielleicht von ungewohnten Wegen leiten zu lassen. Es bedarf einer /eines guten Lehrers/ Lehrerin die ermutigend Bewegungswege aufzeigt und den Raum zur Gestaltung zur Verfügung stellt und auch hält.